Ich habe mit Philipp von greenior<\/a> gesprochen. greenior ist ein kleines Startup, mit einer, wie ich finde sehr coolen Idee, dem Vasenboard<\/a>. Ein wundersch\u00f6nes Echtholz Regal mit integrierten Vasen in trendeigen Farben. So hochwertig und ein echter Hingucker. Ich mag es immer sehr, die Geschichte hinter einem Produkt zu erfahren und freue mich riesig, dass Philipp mir und euch seine pers\u00f6nliche Geschichte so ausf\u00fchrlich erz\u00e4hlt hat, aber liest selbst:<\/p>\n\n\n\n Lieber Philipp, erz\u00e4hl mir etwas \u00fcber dich, wer bist du und\u00a0wie bist du auf die Idee zu greenior <\/a>gekommen?<\/strong><\/p>\n\n\n\n Ich hei\u00dfe Philipp Hess & bin 26 Jahre alt. Das ist eigentlich echt lustig. Gemeinsam mit meinen Eltern und zwei Schwestern, bin ich im Haus meines Opa\u00b4s aufgewachsen und hatte damals mein Zimmer auf dem Dachboden. Meine Eltern und Schwestern wohnten in der Wohnung im Erdgeschoss und mein Opa wohnte im Obergeschoss. Das Haus war zwar nie das modernste und sch\u00f6nste aber mein Zimmer habe ich trotzdem geliebt. Der einzige Nachteil war, dass ich kein eigenes Badezimmer oder WC hatte und immer zwei Geschosse durchs kalte Treppenhaus nach unten laufen musste. Dazu kam, dass man mein Zimmer einfach nicht richtig warm bekommen hatte. Das Dach und auch der Boden waren unged\u00e4mmt und es gab nur zwei kleine Heizk\u00f6rper an den Giebelw\u00e4nden, die keineswegs ausreichten um es sch\u00f6n warm zu bekommen. Das Dachgeschoss war anfangs noch in drei Zimmer unterteilt, die allerdings vorher nur als Abstellraum dienten. Ich habe dann einfach selbst die W\u00e4nde rausgerissen um aus drei Zimmern ein gro\u00dfes zu erschaffen. Das Zimmer war dann sozusagen von der Gr\u00f6\u00dfe her das gesamte Dachgeschoss und echt riesig. F\u00fcr mich als Teenager war das echt richtig cool. Wenn man dann so ein gro\u00dfes Zimmer ohne Zwischenw\u00e4nde oder sonstiges hat, steht man allerdings vor der Herausforderung seinen Wohnraum lebendiger zu gestalten, da sonst alles so verloren und leer wirkt. Anfangs hatte ich wie jeder andere Teenager mein Bett, Schreibtisch und Kleiderschrank. Als mein damaliger bester Kumpel sein Sofa ausgemustert hatte, hab ich es mir dann direkt abgegriffen um mein leeres gro\u00dfes Dachgeschoss wohnlicher zu gestalten. Zwischenzeitlich fing ich dann mit 16 Jahren meine Ausbildung als Zimmermann an und nach und nach kamen dann immer mehr M\u00f6bel hinzu und ich hatte mir auch meine eigenen M\u00f6bel gebaut, da mich die 0815 M\u00f6bel der namenhaften Hersteller gelangweilt haben. Ich bin schon immer auf der Suche nach etwas einzigartigem und liebe es, wenn man die M\u00f6glichkeit hat seinen Wohnraum flexibel zu gestalten. Das war auch das beste an meinem gro\u00dfen Zimmer. Ich habe st\u00e4ndig meine M\u00f6bel umgestellt um mein Zimmer neu zu gestalten. Es hat mich schon immer total fasziniert, wie man mit kleinen \u00c4nderungen, einen ganz neuen Raum erschaffen kann, obwohl eigentlich nichts neues hinzukam. Ich habe nicht nur bei mir selbst umgestellt, sondern auch bei meinen Kumpels. W\u00e4hrend die gar keine Lust auf sowas hatten, hatte ich voll Spa\u00df am umstellen, aufr\u00e4umen und durchsaugen. Ich w\u00fcrde sagen, dass ich schon immer ein sehr starkes r\u00e4umliches Vorstellungsverm\u00f6gen hatte und das hat mich auch so dabei motiviert. Ich habe den Raum kurz abgescannt, geguckt was er alles beinhaltet und mir gedanklich ein Konzept erstellt, wie ich ihn gerne umgestalten m\u00f6chte. Ganz ohne Skizzen oder Sonstiges, nur in meinem Kopf. Das Ergebnis hatte bisher immer jeden \u00fcberzeugt, egal ob meine Kumpels oder auch ihre Eltern. <\/p>\n\n\n\n Da ich sowieso sehr oft bei meinen Kumpels war, hatte also auch ich was vom neuen Raum. Ich muss vielleicht dazusagen, dass ich auf einem gro\u00dfen Bauernhof aufgewachsen bin und mein Vater und Opa beide selbstst\u00e4ndig als Architekten sind. Das Handwerk hat mich also schon immer total fasziniert und schon als kleiner Junge habe ich auf dem Hof meine eigenen Hasenst\u00e4lle gezeichnet und gebaut, da mich die Standard-Hasenst\u00e4lle durch die schlechte Qualit\u00e4t und das Aussehen genervt hatten. Mein Vater hat au\u00dferdem ein eher au\u00dfergew\u00f6hnliches Hobby. Er sammelt Oldtimer und kennt sich damit aus wie kaum ein anderer. Am Wochenende hat er immer in seiner Werkstatt an den Autos geschraubt und diese teilweise komplett in Einzelteile zerlegt und restauriert. Der Hof hat mich also sehr stark gepr\u00e4gt und mir unglaublich viel mitgegeben, wor\u00fcber ich sehr dankbar bin. Meine Eltern sind beide unglaublich handwerklich geschickt und in meiner Familie hat keiner zwei linke H\u00e4nde, was bestimmt auch am Hof liegt, da man einfach anders aufw\u00e4chst. Mit meiner Mutter habe ich immer zusammen gebacken und wir hatten alles m\u00f6gliche an eigenen Tieren. Egal ob Zwergziegen oder Laufenten, H\u00fchner oder K\u00fche meines Opas, diese Tierliebe hat uns immer miteinander verbunden. Aber zur\u00fcck zu mir! Ich bin handwerklich aufgewachsen und war schon immer sehr aktiv und sportlich, weshalb mich auch kein Lehrer mochte, da ich meist nicht ruhig sitzen konnte und lieber irgendwelche Sp\u00e4\u00dfe mit meinen Klassenkameraden gemacht habe. Ich war gedanklich immer schon Zuhause und habe \u00fcberlegt was ich heute Mittag so zusammenschrauben k\u00f6nnte oder habe meinen Tag mit Radsport gef\u00fcllt. Da mein Vater sein Architekturb\u00fcro direkt bei uns Zuhause im Haus hatte, hatte ich schon von klein auf viele Ber\u00fchrungspunkte mit der Architektur und ging immer schon gern auf Baustellen mit. <\/p>\n\n\n\n W\u00e4hrend meiner Ausbildung auf dem Bau ging ich voll auf. Die Leidenschaft zum Holzbau hat mich komplett mit Stolz erf\u00fcllt, was ich bisher so kein zweites Mal erlebt habe. Schon in der Grundschule schrieb ich bei Traumberuf Zimmermann auf und habe mich meinen beiden Opa\u00b4s angeschlossen, die auch urspr\u00fcnglich eine Ausbildung als Zimmerm\u00e4nner gemacht haben. Schon w\u00e4hrend der Ausbildung war aber klar, dass auch ich Architektur studieren werde, da auch ich ein H\u00e4ndchen daf\u00fcr habe. Es gibt f\u00fcr mich nichts sch\u00f6neres als meine beiden Leidenschaften Handwerk und Design miteinander zu verbinden. Ganz egal ob im kleinen Ma\u00dfstab bei M\u00f6beln oder im ganz Gro\u00dfen bei der Architektur. Man hat eine Idee, eine Vorstellung, dann ein Konzept und sieht irgendwann dann das Ergebnis vor sich stehen und man ist jedes mal aufs neue davon begeistert, wie eine Idee, die man urspr\u00fcnglich nur im Kopf hatte dann zur Realit\u00e4t wird. <\/p>\n\n\n\n Inzwischen habe ich meinen Bachelor erfolgreich abgschlossen und studiere im Masterstudiengang Architektur weiter. Vor ungef\u00e4hr einem Jahr bin ich mit meiner Freundin in eine Wohnung zusammengezogen und auch hier standen wir wie viele vor der Herausforderung unseren Wohnraum lebendiger und flexibler zu gestalten. Die Liebe zur Natur verbindet uns beide miteinander. Wir m\u00f6gen es gern gr\u00fcn in unseren eigenen vier W\u00e4nden. Als wir uns bei den ganzen M\u00f6belherstellern umgeschaut hatten, waren wir echt entt\u00e4uscht. Alles wiederholt sich, nur 0815, schlechte Qualit\u00e4t, kein Massivholz und einfach nichts einzigartiges, das endlich mal aus der Masse heraussticht. Mir war sofort klar, ich muss mich selbst dransetzen und schon direkt am selben Abend habe ich versucht erste Ideen zu entwickeln und aufs Papier zu bringen. Zu dieser Zeit sind wir dann grad auf Gran Canaria geflogen um Urlaub zu machen. Da ich immer was tun muss und mich sehr schnell langweile, habe ich im Flugzeug meinen Laptop rausgeholt und mit meinem Architekturprogramm das Vaseboard<\/a> entworfen.\u00a0<\/p>\n\n\n\n Im Urlaub sind dann erste Zeichnungen des Prototyps entstanden und ich habe begonnen, meine Zeichnungen zu rendern, also fotorealistisch zu zeichnen. Ich hatte es zwar schon die ganze Zeit vor Augen, wie es aussehen wird, aber das Rendering hat mir dann endg\u00fcltig best\u00e4tigt, dass ich da dranbleiben muss und es nicht in der Schublade verschwinden darf. Auch meiner Freundin hat es total gut gefallen. Die Idee ist daraus entstanden, dass wir noch kein einziges Wandregalbrett oder Sonstiges hatten. Unsere W\u00e4nde waren alle leer und einfach nur Wei\u00df. Ich habe mich dann gefragt, wieso stellt man auf Regalbretter immer nur Sachen drauf und integriert sie nicht auf eine neue Art und Weise? <\/p>\n\n\n\n Im n\u00e4chsten Schritt habe ich mich gefragt, was jeder liebt und bin schnell auf Pflanzen und Blumen gekommen. Meine Vision war es dann ein einzigartiges Regalsystem mit integrierter Vase zu entwerfen, das flexibel umgestaltet werden kann und durch Blumen und Gr\u00fcnpflanzen mehr Natur in den Wohnraum bringt. Und das ist mir dann auch gelungen. Man sagt unter den Architekten, dass es nie der erste Entwurf wird. Ich kann best\u00e4tigen, dass es auch beim Produktdesign nie der erste Entwurf ist, da es ein langer Prozess ist, bis ein Produkt oder Geb\u00e4ude letztendlich dann so aussieht. Direkt nach dem Urlaub habe ich die ersten Prototypen in der Werkstatt selbst gebaut. Als der erste Prototyp in unserer Wohnung hing, haben wir unsere Freunde und Familien eingeladen und es pr\u00e4sentiert. Alle waren sehr begeistert und fanden es sehr sch\u00f6n und vor allem innovativ. Durch mein Studium hatte ich erste Ber\u00fchrungspunkte mit dem 3D-Druck f\u00fcr den Modellbau und habe schon vor vielen Jahren die Vorteile der additiven Fertigung gesehen. Meinen Drucker hatte ich eigentlich nur selten f\u00fcrs Studium genutzt. Meist stand er nur rum und ich habe mal das ein odere andere f\u00fcr den Haushalt oder f\u00fcr Geburtstagsgeschenke gedruckt. Parallel war das auch immer so ein Dorn in meinem Auge. Der Drucker war recht teuer und hatte sich bisher nie wirklich gelohnt. Ihn zu verkaufen h\u00e4tte nicht mehr viel Geld eingebracht, da die Technologie schnell voranschreitet. Also war schnell klar, ich werde meine Vasen mit dem 3D-Drucker fertigen und das mit biologischem Kunststoff aus Maisst\u00e4rke und Milchs\u00e4ure. Die ersten Prototypen sahen wirklich schrecklich aus. Keine sch\u00f6nen Oberfl\u00e4chen, eine schlechte Haptik und ganz anders als ich mir das vorgestellt hatte oder es auf dem Papier aussah. <\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n