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Den Kleinsten habe ich wohl am längsten gestillt, über 1,5 Jahre. Und mir ist dieser letzte Stillabschied wirklich schwer gefallen. Aber mein Körper sagte irgendwann es reicht, ich kann nicht mehr. Da halfen auch alle Vitamine und Nährstoffe nicht die ich versuchte zu supplementieren. Ich brauchte nach 7 Jahren Schwangerschaft und Stillzeit einfach mal wieder meinen Körper und alle Energie für mich. Und so war der Zeitpunkt letztes Jahr im ersten Lockdown ideal. Wir hatten in der Zeit sehr viel Zeit zusammen und ich konnte ihm tagsüber alle Nähe geben, die er brauchte. Er war nicht wie sonst in Fremdbetreuung und so habe ich es einfach probiert mit dem Abstillen. Eigentlich war es auch nur noch das Einschlafstillen was wir beenden mussten. Tagsüber war der Hunger auf feste Nahrung und der Stolz aus einem Becher zu trinken groß genug und das Bedürfnis nach der Brust schon nicht mehr da.
Ein neues Abendritual
Natürlich fand meine Idee Abzustillen nicht sofort Anklang. Er war traurig und wütend, dass er nicht mehr Stillen durfte. Ich habe ihm dann immer gesagt, dass ich ihn verstehe und dass er traurig sein darf, aber dann habe ich irgendwann angefangen ihn abzulenken. Ich habe seinen kleinen süßen Händchen zum Trost geküsst. Seine Füße angepustet. Dieses Ritual fand er lustig und so konnte ich aus der Enttäuschung wegen des Stillens, schnell (nach 2-3 Tagen) eine schöne Situation für uns beide schaffen. Eines seiner ersten Worte war „ma?“ (Nochmal?) und so küsste und pustete ich bis er sich zufrieden in meinen Arm auf die Brust kuschelte und dort einschlief.
Biete Wasser als Alternative
Wir haben nie als Alternative eine Milchflasche angeboten. Die Gefahr, dass ich Nachts aufstehen muss und etwa eine neue Milchflasche machen muss war mir immer zu groß. Außerdem haben die Jungs nie Premilch getrunken und damit, sowie mit Kuhmilch wollte ich so einfach nicht anfangen. Dennoch wollte ich sein Saugbedürfnis irgendwie Stillen. Schnuller lehnte er ab, aber eine Wasser Nuckelflasche war vollkommen ok und so stand sie hinten am Kopfende. Schnell hatte er raus, wie er sich die auch Nachts selbsständig nehmen konnte. Inzwischen sind wir von Nuckelflasche auf Edelstahlflasche mit Trinkverschluss umgestiegen und auch das klappt prima.
Eine Geschichte am Abend
Neben dem Küsschen und Puste-Spiel der Hände und Füße haben wir auch mit dem Abstillen eingeführt zum Schlafengehen ein Buch zu lesen, das hatten wir bis dahin, ich möchte fast sagen, Gott sei Dank, noch nicht gemacht. Er kannte es zwar, wenn ich oder der Papa seinen großen Brüdern vorlas, aber so richtig hatte Pelle noch keine eigenen Geschichte bekommen, die er sich aussuchen konnte. Angefangen haben wir mit Baustellenbüchern bis wir schnell bei schönen Einschlafbüchern gelandet sind, wie z.B. das Mitmachbuch „Nur noch kurz die Ohren kraulen“ oder „Alle kommen mit ins Bett“
Traumreisen oder beruhigende Hörgeschichten
Wir haben auch irgendwann zum Kuscheln angefangen einen Tonie zu hören oder eine Traumreise von der lieben Kristin von „Die friedliche Geburt.“ In ihrem Podcast die Folge 100 enthält eine tolle Traumreise für Kinder und ihre Stimme hat mich ja die komplette Schwangerschaft mit Pelle begleitet so hat ihn das auch sehr beruhigt. Genauso wie Paul, der liebt das auch. Alternativ kann ich euch auch den kleinen Prinzenempfehlen.
Ein Schlaflicht gegen die Dunkelheit
Viele Kinder schlafen ungern, wenn es komplett Dunkel ist. Daher sind Nachtlichter sehr beliebt. Wir haben eins von Danfee mit dem man kleine Punkte (Sterne) an die Decke werfen kann und auch eine schöne Lichterkette, die uns auf das Abendritual vorbereitet. Sie führt bei uns oben von Zimmer zu Zimmer und ich mag es sehr, wenn es dadurch Abends besonders kuschelig und Stimmungsvoll ist. Ich glaube die hat auch geholfen.
Kuscheln im Familienbett
Jetzt ist es fast 10 Monate her, dass wir abgestillt haben. Aber unser Einschlafritual ist in etwas veränderter Form geblieben. Nach der Gute Nacht Geschichte schläft er eng an mich gekuschelt ein. Der Kopf liegt immer noch zum Einschlafen auf meiner Brust und er fordert das in den Arm genommen werden zum Einschlafen. Ja, es ist vielleicht nicht immer ein entspanntes Geschichte vorlesen, Kind ins Bett, licht aus und es schläft alleine ein. Aber das hat bisher bei keinem der 3 Jungs geklappt. Alle bestehen aufs Kuscheln am Abend und auch wenn es manchmal eine Zerreißprobe ist, wir als Eltern geben diesem Bedürfnis von Nähe gerne nach. Und so kuschel ich gern mit ihm, auch wenn ich dadurch den ein oder anderen Abend verschlafe. Aber das Gefühl ihm dadurch Geborgenheit zu vermitteln ist mir sehr wichtig und auch wenn sie nicht alleine ins Bett gehen, eigentlich sind alle Jungs gute Schläfer, zwar manchmal des Nachts auf der Suche nach Nähe, aber erfüllt man diese hat man eigentlich eine ruhige Nacht.
Einen Kuschelfreund
Wenn ihr nicht unbedingt als Kuschelfreund herhalten wollt, dann eigenen sich natürlich auch Kuscheltiere. Unsere Jungs haben alle von meiner Oma zur Geburt einen Steiff Teddy bekommen, der liegt immer im Bett, und steht als Kuschelfreund zur Verfügung. Nicht als Ersatz für uns Eltern, aber als weitere kuschelige Möglichkeit.
Die richtige Schlafkleidung
Wir sind übrigens wie jedes Mal im 2. Sommer vom Schlafsack losgekommen und kuscheln nun gemeinsam unter einer Decke mit kuscheliger Bettwäsche. Da er auch Nachts viel in einem Arm schläft passte das einfach viel besser als zusätzlich noch mit dickem Schlafsack und irgendwann wollten all meine Jungs auch nicht mehr rein. Sie brauchten auch im Schlaf ihre Freiheit und so schlafen wir meistens in einer bequemen Baumwollhose mit Body und je nachdem wie kalt es ist, noch mit einem Shirt drüber. Und da ich nicht immer Garantieren kann, dass er unter der Decke liegt auch mit Socken.
Daher zusammengefasst meine Tipps für alle die überlegen Abzustillen.
- Findet ein anderes inniges Abendritual als Alternative zum Einschlafstillen
- Bietet etwas um das Saugbedürfnis zu stillen – Schnuller oder Nuckelflasche mit Wasser
- Lest ein schönes Buch, was dem Kind besonders gefällt
- Legt ein Kuscheltier, Kuscheltuch oder was ähnliches zur Beruhigung mit ins Bett
- Kuschelt viel und redet gut zu
- Macht ein Nachtlicht an, wenn die Dunkelheit für unbehagen sorgt
- Schöne Einschlafgeschichten oder Traumreisen können die Kinder beruhigen und Abschalten lassen.
- Seid da, wenn das Kind wach wird
- Habt Geduld
- Und auf keinen Fall schreien lassen
Ich hoffe sehr, dass euch das Abstillen so gut gelingt, wie bei uns und das ihr dennoch eine besondere Zeit am Abend habt. Genießt es so lange sie noch klein sind.
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