Wir haben in den letzten Jahre wirklich einige Wände verspachtelt und geschliffen, ich habe meistens gespachtelt und mein Mann geschliffen, da war die Arbeitsteilung irgendwie direkt klar. Vermutlich weil ich ihm da nicht gründlich genug arbeite. Aber ihr habt so oft gefragt, ob man das wirklich auch ohne Erfahrung selber machen kann und ich würde sagen ja. Man kann. Es braucht ein wenig Übung, vor allem muss man erst herausfinden, welche Konsistenz der Spachtel haben muss, damit er sich auch prima verteilen lässt. Anfangs eher etwas dicker, danach auch gern mal dünner. Aber man bekommt ein Gefühl dafür. Dennoch muss ich sagen, es ist eine der Aufgaben die mir am wenigsten Spaß machen und man unterschätzt wirklich wie anstrengend es ist. Irgendwann, wenn ich mal ganz viel Langeweile habe und keine Kids mehr hier im Haus ihre Schuhe gegen die Wände treten, oder eher weniger vorsichtig mit allem umgehen, dann würde ich auch gern noch mal den Flur und besonders den Eingangsbereich glatt spachteln, am momentan sind die alten, unebenen Wände doch eher das was ich passend für unsere Lebenssituation finde. Denn glatte Wände sind natürlich auch empfindlicher. Aber genug, ich habe euch eine Anleitung versprochen und die soll es auch geben:

Das richtige Werkzeug für glatte Wände
Bevor es losgeht, braucht ihr das passende Werkzeug.
Hier eine kleine Checkliste:
✔ Spachtel & Glättkelle – für gleichmäßiges Auftragen der Spachtelmasse
✔ Schleifgitter oder Schleifpapier (Körnung 120–180) – für den Feinschliff
✔ Eimer & Rührquirl – falls ihr die Spachtelmasse selbst anmischt
✔ Fugendeckband (z. B. Glasfaserband) – damit später keine Risse entstehen
✔ Pinsel oder weicher Besen – um Staub vor dem Spachteln zu entfernen
✔ Kantenschutzprofil – für saubere und stabile Ecken
Schritt 1: Die Fugen vorbereiten
Staub und loses Material müssen aus den Fugen entfernt werden, damit die Spachtelmasse gut haftet. Besonders wichtig: In die Fugen zwischen den Rigipsplatten solltet ihr ein Fugendeckband einlegen. Das sorgt dafür, dass sich mit der Zeit keine Risse bilden.


Schritt 2: Der erste Spachtelgang
Jetzt geht’s ans Eingemachte! Die Spachtelmasse mit einer Spachtel oder Glättkelle satt in die Fugen einarbeiten und gleichmäßig verteilen. Achtet darauf, dass keine Lücken entstehen und ihr die Masse nicht zu dick auftragt. Danach heißt es: Trocknen lassen! Je nach Produkt dauert das ein paar Stunden.
Schritt 3: Ecken und Kanten richtig verspachteln
Besonders an den Ecken und Kanten müsst ihr sorgfältig arbeiten! Hier helfen euch Kantenschutzprofile, um saubere Übergänge zu schaffen. Falls ihr keine benutzt, arbeitet mit einer kleineren Spachtel und zieht die Masse sauber entlang der Ecke ab. Achtet darauf, dass keine dicken Spachtelreste stehen bleiben – das erleichtert euch später das Schleifen.

Schritt 4: Der zweite Spachtelgang
Nach dem Trocknen tragt ihr eine zweite, dünnere Schicht Spachtelmasse auf. Diesmal verstreicht ihr die Masse großzügiger über die Fuge hinaus, damit eine gleichmäßige Oberfläche entsteht. Wieder gut trocknen lassen.

Schritt 5: Perfektes Finish durch Schleifen
Jetzt kommt der Feinschliff! Nach dem vollständigen Trocknen schleift ihr die Wand mit einem Schleifgitter oder feinem Schleifpapier (Körnung 120–180), bis alle Unebenheiten verschwunden sind. Besonders in den Ecken vorsichtig sein, damit ihr nicht versehentlich zu viel Material abtragt.
Zum Schluss alle Staubreste gründlich entfernen, damit die Wand bereit für Grundierung und Anstrich ist.
Fertig! Eure Rigips-Wände sind nun perfekt verspachtelt und bereit für den nächsten Schritt. Viel Erfolg beim Spachteln!
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