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Darf ich vorstellen: HETTI

Den wohl schönsten Kissenbezug, den ich in der letzten Zeit in den Händen gehalten habe, stammt vom Berliner Lable HETTI – das hat mich neugierig gemacht und ich habe mich mit Larissa von HETTI über ihre Arbeit als Designerin und Shopbesitzerin unterhalten.
Liebe Larissa, bitte stelle dich und dein Label HETTI meinen Lesern einmal vor.

Hallo liebe Kerstin, hallo liebe Leser, ich heiße Larissa, bin 30 Jahre alt und Gründerin des Berliner Wohnaccessoire Labels HETTI. Ich designe hochwertige textile Wohnaccessoires, insbesondere Kissen, die ich zusammen mit meinem kleinen Team mit viel Liebe und Sorgfalt von Hand fertige. Dabei bestimmen eine minimalistische Formensprache, klare Farben und der Mix aus sich in Materialität und Farbigkeit ergänzenden Stoffen meinen Stil. Wir verwenden für unsere HETTI.-Produkte ausschließlich hochwertige natürliche Materialien wie Leinen, Seide und Wolle, die wir mit großer Sorgfalt auf regionalen Märkten oder direkt beim Hersteller beziehen. Im Berliner Stadtteil Neukölln kann man HETTI. auch zum Anfassen erleben – im schönen Reuter-Kiez haben wir unser Atelier mit einem daran angeschlossen Laden.

Wie bist du auf die Idee zu HETTI. gekommen?

Ich habe mich schon immer sehr für Interieur Design interessiert. Nach dem Abitur habe ich direkt diverse Praktika im Bereich Innenarchitektur gemacht und enttäuscht festgestellt, dass mir keiner der klassischen Einsatzbereiche eines Innenarchitekten den erhofften kreativen Freiraum bot. Ich glaube ich war damals noch zu jung um richtig begreifen und formulieren zu können, in welcher Form ich im Bereich Interieur Design gerne kreativ Arbeiten würde. Also ging die Suche nach der richtigen Profession weiter und ich habe mich meiner zweiten Leidenschaft, der Kunst, gewidmet und in Frankfurt am Main angefangen Kunstgeschichte zu studieren. Ich hatte eine tolle Zeit mit wundervollen Freunden und einem spannenden Studium, aber mir wurde allmählich klar, dass auch dies nicht der Bereich sein würde, in dem ich arbeiten will. In Summe war die Kunstgeschichte zu wissenschaftlich und zu wenig handwerklich für mich. Schlussendlich war es die Initiative meiner Freunde, die meine berufliche Zukunft besiegelt hat: Sie schenkten mir einen Nähkurs für Heimtextilien, der mir innerhalb eines Wochenendes aufzeigte, wonach ich so lange gesucht hatte. Ich wollte mit Stoffen, Farben, Proportionen und vor allem mit meinen Händen arbeiten. Ein simpler VHS Kurs war es also der Grundstein zu HETTI. – dafür werde ich meinen Freunden für immer dankbar sein. :)

Du hast auch einen kleinen Laden in Berlin, was findet man dort für Produkte?

Unseren Laden, an den auch unser Atelier angeschlossen ist, betreibe ich mit einem befreundeten Label zusammen. freundts wohnaccessoires ist ursprünglich ein Hamburger Onlineshop für Dekobuchstaben und andere Accessoires für schöneres Wohnen. Unsere Produkte ergänzen sich wunderbar – ich stelle mit meinen Kissen, Decken, Wärmflaschen und Pouches den textilen Teil unseres Sortiments und freundts ergänzen es durch Produkte wie schöne Küchenutensilien, Vasen, Kerzenständer, Buchstaben und andere Dekogegenstände. Zusammen findet ihr bei uns also alles rund ums Wohnen und Einrichten.

Was inspiriert dich und was ist dir bei der Farbwahl deiner Produkte wichtig?

Meine Inspirationsquellen sind ganz vielfältig, alles was mich im Alltag und auf Reisen umgibt, kann Vorbild für ein neues Design sein.. Das ist auch einer der Gründe warum ich es liebe in Berlin zu leben. Es ist eine so bunte, vielfältige Stadt. Die vielen Kreativen, die hier leben und arbeiten, Kunst ausstellen, ihre liebevoll gestalteten Cafés und Shops eröffnen und wie ich versuchen ihre Träume zu verwirklichen, inspirieren mich jeden Tag. Zudem liebe ich es zu Reisen. Es muss gar nicht immer so weit weg sein. Ausflüge ins schöne Brandenburg mit seinen Wäldern und Seen liefern so viel Inspiration, so viele Farben und Oberflächenstrukturen, das sich daraus jedes Mal duzende neue Farb- und Stoffkombinationen ergeben. Die Natur ist immer ein guter Ort um Kraft zu schöpfen und Ideen zu sammeln. Außerdem versuche ich einmal im Jahr nach Italien zu fahren. Meine Liebe zu Italien, die Architektur, das Meer, das Licht, die Farben und die Lebensfreude spiegeln sich auch in meiner Arbeit. Und zu guter Letzt wird es auch immer die Kunst sein aus der ich Inspiration schöpfe. Das Studium von Kunstwerken hat meine Art zu sehen, mein Gefühl für Farben und Proportionen sehr geprägt und ich gehe immer noch gerne in Galerien und Museen um mich inspirieren zu lassen. Dieses Jahr war die Kunst Biennale in Venedig ein besonderes Highlight!

Was wird 2018 Trend und darf in keiner Wohnung fehlen?

Ehrlich gesagt halte ich nicht viel von Trends. Ich finde man sollte sich beim Einrichten ganz von Gefühl und Intuition leiten lassen, kaufen was einem gefällt und dabei nicht auf Trends achten. So ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass man sich Möbelstücke und Accessoires kauft, die einem lange gefallen und einen lange begleiten werden. Ein Trend der letzten Jahre, der sicher in Zukunft immer mehr Aufmerksamkeit erfahren wird ist das Bewusstsein für nachhaltige, fair produzierte Möbel und Wohnaccessoires. Wir setzen bei HETTI. bereits sehr auf die Weiterentwicklung dieser Bewegung und arbeiten mit verifizierten Händlern und nachhaltigen Stoffen. Aus den Stoffresten aus der Kissenproduktion fertigen wir unsere Pouches und Wärmflaschen, um möglichst wenig Abfall zu produzieren. Ich drücke alle Daumen, dass Nachhaltigkeit in Zukunft ein großer Trend sein wird. :)

Was wünscht du dir für HETTI. für die Zukunft?

Ich wünsche mir, dass wir mit HETTI. wachsen können. Wenn man ein noch recht kleines Business ist, ist es nicht immer leicht sich über Wasser zu halten, Geld für Investitionen bereitzustellen und seine Visionen in großen Schritten zu verfolgen. Gerne würde ich mehr Leute einstellen, um mehr Zeit zum Experimentieren mit neuen Designs und Produkten haben und zum Beispiel in Zusammenarbeit mit Künstlern und Textildesignern eine eigene Kollektion an Wolldecken zu entwickeln. Außerdem würde ich mich gerne noch mehr auf den Einsatz von nachhaltigen, bio und fair erzeugten Stoffen konzentrieren. Dafür würde ich gerne mehr in die Herkuftsländer und Produktionsstätten reisen und die Menschen kennenlernen, die diese Stoffe verarbeiten. Ich möchte in Zukunft auch eigenhändig den Bio- und Nachhaltigkeitsgedanken umsetzten indem ich zB Textilen selber färbe. Momentan mache ich erste Gehversuche beim Färben mit Blumen und Pflanzen. Da gibt es noch sehr viel zu entdecken! Tatsächlich ich wünsche mir aber auch, dass einige Dinge so bleiben wie sie sind, zum Beispiel dass mein Team und ich weiterhin ein so freundschaftliches Verhältnis und so viel Spaß bei der Arbeit miteinander haben!

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