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Terrassendielen aus Stauseehölzern – Walaba, Guyana Teak und Fava

Nach dem wir nun drinnen ja alles fertig haben und der Sommer und damit die Gartensaison vor der Tür steht habe ich mich viel mit dem Thema Terrasse beschäftigt. Wir haben wirklich lange überlegt, was wir da machen und ein großer Favorit waren Stauseehölzer. Denn mit unserer Sibirischen Lärche die wir bisher im Garten haben, haben wir keine guten Erfahrungen gemacht und ich habe gehört, dass die Stauseehölzer, wie zum Beispiel Walaba da sehr viel robuster und langlebiger sind. Da ich das Thema so spannend fand, habe ich mich mit Herrn Kleophas von Surinam Holz mal genauer zu dem Thema unterhalten:

Stauseeholz – als ich Bekannten davon erzählt haben schauten sie mich nur fragend an, bei Walaba und Fava schüttelten alle unwissend mit den Köpfen. Was ist das besondere an Stauseeholz? Welche Vorteile hat es?

Stauseeholz stammt aus dem Brokopondo-Stausee in Surinam. Als man den Staudamm vor über 50 Jahren gebaut hat, blieb der Wald im überfluteten Gebiet einfach stehen. Die Bäume sind jetzt seit langem abgestorben, das Süßwasser hat das Holz aber bestens konserviert! Die Hölzer sind hochresistent gegen Fäulnis und damit bestens als Terrassenholz geeignet. Außerdem ist Stauseeholz ökologisch sinnvoll, den würde man die Bäume nicht ernten, würden in sie im Laufe der Zeit verrotten – und damit klimaschädliches Methangas freisetzten.

Kann man sagen Terrassendielen aus Stauseeholz sind nachhaltiger als typische Lärchenholz oder Douglasienhölzer?

Stauseeholz ist zwar ökologisch, aber leider nicht nachhaltig, denn irgendwann ist der See leer. Daher ernten wir in Surinam seit einiger Zeit Holz auch aus streng kontrollierter nachhaltiger Forstwirtschaft. Surinam ist ein sehr kleines Land in Südamerika, in dem man den Wert der Ressource Wald erkannt hat. In Europa werden Wälder schon lange nachhaltig bewirtschaftet. Surinam hat, als ehemalige niederländische Kolonie, sich genauso strikten Kriterien verpflichtet. Die nachhaltige Forstwirtschaft ist hier per Gesetz vorgeschrieben.

Muss man bei der Verlegung etwas besonderes beachten?

Wir empfehlen grundsätzlich die sichtbare Verschraubung der Terrasse, denn Sie ist nach wie vor die sicherste Art der Befestigung. Aufgrund der hohen Dauerhaftigkeit der Hölzer aus dem Stausee gibt es einige Vorteile bei der Verlegung gegenüber heimischen Hölzern – zum Beispiel kann man das Deck auf die Unterkonstruktion montieren, ohne mit einer Zwischenlage arbeiten zu müssen.

Es gibt 3 verschiedene Arten von Stauseehölzern, welches ist ihr Favorit?

Mein persönlicher Favorit ist Guyana Teak. Ich mag den edlen Farbton, es sieht aber auch vergraut sehr schön aus. Insgesamt sind aber vermutlich Walaba und Fava die wirklichen Liebhaberprodukte. Holzkenner schätzen Walaba aufgrund seiner starken technischen Eigenschaften. Fava begeistert mit seiner ausgefallenen Maserung. 

Fava

Guyana Teak

Walaba

Würden Sie die Hölzer vergrauen lassen oder regelmäßig Ölen, um die besonderen Farben hervorzuheben?

Das kommt natürlich ganz auf den persönlichen Geschmack an. Ich selber würde meine Holzterrasse immer vergrauen lassen. Wir haben bei der Auswahl unserer Hölzer aus dem Stausee und der nachhaltigen Forstwirtschaft darauf geachtet Holzarten zu wählen, die gleichmäßig und schnell vergrauen und eine tolle silbergraue Patina entwickeln. Denn es gibt auch Holzarten, die im vergrauten Zustand etwas fleckig wirken können. Der graue Farbton reflektiert übrigens die Sonneneinstrahlung, Terrassen werden daher weniger heiß.

Das attraktive an den Hölzern ist die glatt gehobelte Oberfläche. Wie ist das im Winter? Sind die Terrassen dort sehr glatt?

Durch die glatte Oberfläche entstehen keine Nachteile in Puncto Rutschfestigkeit. Teilweise ist sogar das Gegenteil der Fall. Denn in den Vertiefungen von gerillten oder gezahnten Dielen können sich leichter Grünbeläge bilden, was die Terrasse rutschiger machen kann. Das tolle an einer glatten Oberfläche ist übrigens auch, dass die Holzmaserung perfekt zur Geltung kommt. 

Welcher Trend wird sich im Garten ihrer Meinung nach durchsetzen?

Bei Terrassenholz beobachten wir seit einiger Zeit, dass vor allem schmale Dielen immer mehr gefragt sind. Insgesamt lässt sich bei Terrassen, Möbeln und Zäune beobachten, dass immer neue Werkstoffe Einzug in den Garten finden. Hier könnte man beispielsweise HPL, also Hochdrucklaminat, nennen, dass immer häufiger zum Beispiel als Zaun, Möbel oder Terrasse verwendet wird. Holz ist und bleibt aber der Dauerbrenner.

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5 Comments

  • Reply
    Michael
    02/02/2018 at 21:20

    Hallo,
    wie ist Eure Erfahrung mit dem Geruch? Ein bekannter sagte mir dass seine Terrasse Monate wie Katzenscheiße gerochen hat. Und die Plastik Bretter sind ja auch wohl keine Alternative, werden saumäßig heiß und irgendwann muss ich diese als Sondermüll entsorgen. Ich habe letztens mal was über Kebony gelesen. Echtes Holz mit der Besten Dauerhaftigkeit und langer Lebensdauer. Die geben sogar 30 Jahre Garantie. Hat da schon jemand von gehört?

    • Reply
      Kerstin
      02/09/2018 at 09:38

      Hi Michael, wir haben uns ja für eine Terrasse aus Feinsteinzeug entschieden, die hat nicht speziell gerochen. Wie es mit den Stauseehölzern ist weiß ich nicht, ich könnte mir aber vorstellen das es nicht am Holz lag, sondern an Nachbars Katze, die sich im Schutt der Konstruktion entleert hat. Das machen unsere Nachbarskatzen sehr gern in unseren Stein und Kiesbeeten.

  • Reply
    Simone
    04/13/2017 at 14:17

    Hallo Kerstin!
    Es ist fast so, als würden wir uns gleichzeitig mit ähnlichen Themen und Schwerpunkten beschäftigen :-D
    Wir sind noch in der Planung und daher interessiert mich Dein/Euer Vorrankommen sehr!

    Wir haben in unserer Recherche damals auch das Guyana Teak als Favorit ausgemacht und dies vorallem für unsere ca. 40qm große Nordterrasse für gut befunden. Hier scheint die Sonne über 2/3 des Tages nur halb auf die Fläche (gut für die Schatten-Sitzer) und sorgt so für zusätzliche Themen, die man sich vorher nicht gefragt hätte:

    – Unterkonstruktion:
    Nicht zu unterschätzen sind die Feuchtschäden, die unter der Terrasse entstehen und die Unterkonstruktion stark in Mitleidenschaft ziehen, weshalb uns ein freundlicher Berater damals zu einer Alukonstruktion geraten hat. Kannte ich garnicht, war aber sogar günstiger als eine gleichwertige Holzlattung und durch ihre Folienbeschichtung auch dauerhaft gegen Witterung geschützt. Dünne Gummimatten sollen auch noch ein Knarzen vermeiden und stehendes Wasser auf den Latten vor dem Direktkontakt mit dem Deckmaterial schützen.

    Merksatz hier: “Nehme niemals eine Unterkonstruktion, die in ihrer Beschaffenheit minderwertiger ist als das Deckmaterial. Hölzer arbeiten sonst gegeneinander und verziehen sich bzw. dehnen sich unterschiedlich aus, was über die Zeit zu unschönen Ergebnissen führt.

    – Übergangdetails, Treppen, Randsteine, etc.:
    Ein hochwertiges Holz soll sich ja auch wohl fühlen und in den Rest des Gartens integrieren ;-)
    An den auslaufenden Rändern haben wir uns z.B. für Basaltsteine und Split entschieden um Rundungen anzugleichen.
    Auch haben wir zu den höher liegenden Rasenflächen eine Mauer aus Natursteinen geplant.
    Davor überlegen wir einen Streifen von ca. 40cm Tiefe mit den gleichen Basaltsteine zu versehen um dauerhaft Blumenkübel zu stellen. Auch die 2-stufige Treppe werden wir dann mit entsprechenden Steinen gestalten.

    – Beleuchtung, Steckdosen, Sonnenschirmhalterungen:
    Je mehr Gestaltungsfreiheiten man hat, umso mehr kann man diese Themen vordenken.
    Wir es eine Ecke geben, in der man häufig chillt und vielleicht mal im Sommer Fußball-Rudelgucken macht, ist es bestimmt sinnvoll, dort eine Elektroinstallation vorzusehen. Außensteckdosen, können ja auch z.B. in (überteuerten) Bodentanks untergebracht werden.
    Auch steht mancher auf diese kleinen Einbau-Boden-LED-Leuchten, die natürlich ebenso frühzeitig verkabelt sein müssen.
    Und – was uns noch beschäftigt – vielleicht will man mal eine Hängematte, einen Sonnenschirm o.ä. stellen, bei denenn es sinnvoll sein könnte, vorher entsprechende Bodenhülsen zu versenken (betonieren) und „später“ dann lediglich eine Bohrung ins Deckholz zu machen und – Zack – einen integrierten Ständer zu haben.

    Also jede Menge Ideen, neue Eindrücke usw., die Du Dir sicherlich auch schon machst und suchst.

    Ich freue mich auf die weitere Dokumentation Deiner Entscheidungen :-)

    Viel Erfolg und weiter so!!
    Simone

    • Reply
      Kerstin
      04/13/2017 at 17:51

      Liebe Simone, dank dir für all deine Tipps – wow! An einige der Dinge hatte ich bisher noch nicht gedacht. Aber danke für die Tipps! Inzwischen haben wir uns für Keramikplatten entschieden und seit Anfang der Woche liegen sie. Holz wäre sicher auch schön gewesen, aber da wir schon Holz am Haus haben gefällt es mir auch so sehr! Aber ich bin mir sicher deine Ratschläge helfen einigen meiner Leser auf jeden Fall. Dank dir!!!

      • Reply
        Simone
        04/19/2017 at 11:07

        Liebe Kerstin!
        Bitte. Gerne!. Auch wir haben zwischenzeitlich mehrfach unsere Meinung geändert und waren auch kurz bei Keramikplatten stehen geblieben. Zur Zeit sind wir zu WPC Dielen mit Echtholz-Struktur zurückgekehrt und schauen uns die noch einmal genauer an.
        Wieso habt ihr euch für Keramikplatten entschieden? Und vorallem für welche? Fotoooooos :-D

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