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Sonntagsblick durchs Schlüsselloch

Huch, tatsächlich schon wieder. Wow, ich freue mich euch heute schon wieder einen Knaller Sonntagsblick durchs Schlüsselloch zu zeigen und hatte kurz überlegt, ob ich einfach nur ein paar Sonntage warte bevor ich dieses Schätzchen aus der Kiste hole, aber nein wieso denn. Vermutlich wird es jetzt zwar einige Sonntage keinen Sonntagsblick durchs Schlüsselloch geben, es sei denn ihr wollt, dass ich eure Wohnung zeige (also nur her damit!!!), aber ich finde diese Kategorie darf auch ruhig mal geballt und dann wieder gemächlich gefüllt werden, oder?

Heute bin ich jedenfalls bei der lieben Kathrin in Paris zu Besuch. Kathrin und ich haben die letzten Jahre gemeinsam für roombeez gebloggt und waren zusammen in der Jury beim Roombeez Bloggerworkshop Raum für Talente. Jetzt hat Kathrin ein ganz besonderes Projekt auf die Beine gestellt. Eine ziemlich coole Kleiderständer-Kollektion DRAGONFLY für die auch gerade eine Kickstarter Kampagne läuft. Ein guter Grund sich mit Kathrin mal übers Wohnen zu unterhalten.



Wie würdet ihr euren Wohnstil beschreiben?

Mein Wohnstil ist die Summe der Dinge, die ich in meinem Haus gesammelt habe. Der Raum selber ist wie eine weisse Leinwand, die ständig übermalt wird. Die Dinge müssen wie das Leben immer in Bewegung sein, daher liebe ich Möbel, die sich verändern können, wie das Scherenbett von Thut, das auf die halbe Größe zusammen geschoben werden kann. Oder meine Kleiderständer, die sich mit einer Drehung flach machen. Und an die Wand gelehnt werden können. Ich meine aber mit dieser Dynamik keine ungemütlichen Regenschirm-Designs. Manchmal ist ein Möbel gar nicht in sich veränderbar und kann sich trotzdem auf viele neue Situationen einstellen. Und bleibt daher immer relevant, wie unser Regal “Es” von Konstantin Grcic. Darin standen schon Schuhe, Kinderbücher, Teller und Büroartikel. Deshalb durfte es zwanzig Jahre mit mir durch die Welt ziehen. Ich hasse, wenn ein Möbel seinem Besitzer zu sehr vorschreibt, wie es benutzt werden will. Das ist die Versklavung der First World Countrys.


Welches Möbelstück hat für euch eine ganz besondere Bedeutung und warum?

Für mich ist das im Moment meine Kleiderstange Dragonfly, weil das mein erstes Produkt ist, das ich ganz alleine entwickelt und gerade auf den Markt gebracht habe.
Wenn ich die Stangen für Fotoshootings ausleihe, vermisse ich sie gleich, vor allem die Libelle, ich habe mich so an ihre Präsenz in unserem Wohnzimmer gewöhnt. Aber bei uns hat alles eine Bedeutung, vielleicht weil wir beide Journalisten sind? Und ich auch Designerin? Unseren Ohrensessel haben wir in Brooklyn mit dem Taxi abgeholt im Atelier von zwei Designerinnen, die sich Nightwood nennen. Und die auf wunderbare Art alte Möbel zu renovieren und zu redesignen. Ich war hochschwanger und wir haben festgestellt, dass wir in unserer Wohnung keine einzige Ecke hatten, wo ich mich in Ruhe zum Stillen hinsetzen konnte. Noch ein Objekt, das mir wegen den Kindern so viel bedeutet, ist eine Kartonkiste. Ich habe in meinem Studium das Seminar “Erbstück“ besucht und dort eine Truhe gebaut aus hunderten Betonschichten. Die Idee war, dass mit der vielen Handarbeit der Wert des Objekts erhöht wird und dass Karton immer schöner wird, je älter er wird. Nun hat sich mein jüngster Sohn die Truhe geschnappt, ohne dass ich sie ihm schon vererbt hätte. Er versteckt sich darin und wirft seine Spielsachen hinein, und ich amüsiere mich darüber, dass das Konzept in der Realität funktioniert hat.

Was ist euer Lieblingsplatz in eurem Zuhause?

Der antike Esstisch, der aus dem Haus der Großeltern meines Mannes in der Dordogne stammt. Wir essen, wenn wir alle zu Hause sind, immer zusammen und es gibt jede Menge Tischrituale, wie den Koch lauthals loben und am Ende ein Dessert geniessen. Und der lange Tisch erinnert uns immer daran, wie wir unsere Abende am Wochenende am liebsten verbringen. Die Dinners mit unseren Freunden, arten dann gerne auch in Tanzpartys aus.

Was würdet ihr gerne noch verändern, bzw. was sind eure nächsten Wohnpläne?

Mein Mann sagt, dass ich es liebe Nägel in die Wand zu schlagen, was heisst, dass ich nichts lange so sein lassen kann, wie es ist. Daher ist eigentlich mein Plan, den Wohnraum ein bisschen in Ruhe zu lassen, und mich eher um den Innenhof zu kümmern. Die Steine müssten dringend mal mit einem Hochdruckreiniger sauber gemacht werden. Aber eigentlich müsste ich ein neues Bett bauen für Gäste, denn mein DIY-Scherenbett aus Karton ist leider nicht so bequem wie das Original.



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